Blockflötenunterricht

Blockflötenunterricht

Die Blockflöte gehört zu den ältesten Instrumenten überhaupt. Sie entwickelte sich von einem Hirteninstrument in der frühen Geschichte zu einem Instrument von Gauklern und Spielmännern im Mittelalter. In der Renaissance-Zeit zog die Blockflöte in Hof- und Adelskapellen ein. Im Barock schrieben viele Komponisten Stücke speziell für die Blockflöte, die zu dieser Zeit auch oft als Soloinstrument Anwendung fand. In der Zeit der Klassik und Romantik wurde sie durch die Querflöte ersetzt, erst in den 1920ern gewann die Blockflöte wieder an Bedeutung, als der Engländer Arnold Dolmetsch (1858 - 1940) die Kammermusik aus der Renaissance und dem Barock wiederbelebte. Der Niederländer Frans Brüggen begeisterte in den 1960er und 70er Jahren viele für die Blockflöte. In Deutschland tat sich Hans-Martin Linde als Pionier hervor. Seit dieser Zeit schreiben viele moderne Komponisten äußerst reizvolle Werke für die Blockflöte.

Warum Blockflöte lernen?

Schon kleine Kinder bekommen schöne Töne hin

Die Blockflöte gehört zu den beliebtesten Instrumenten in der Musikwelt. Mit fünf, sechs Jahren können Kinder problemlos die Grifflöcher einer Sopranblockflöte schließen und ihr Atemvolumen reicht für einen schönen Klang. Erfolgserlebnisse stellen sich schnell ein. Die Anschaffungskosten der ersten Blockflöte sind niedrig. Darum ist die Blockflöte das typische Einsteigerinstrument für Kinder, aber auch Erwachsene.

Beim Musizieren lernen die Kinder zu hören, Noten zu lesen und sie lernen die Grundbegriffe der Musiktheorie auf spielerische Weise mühelos kennen. Dabei werden ihr Einfühlungsvermögen, ihre Konzentration und ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Schon recht früh können auch die anderen Instrumente der Blockflötenfamilie dazu genommen werden, was die Klangvielfalt bereichert.

Wer Blockflöte spielt, wird bei mir spätestens nach zwei Jahren die Altblockflöte hinzunehmen und wer mag kann auch Tenor- oder Bassflöte lernen. Ab dem 3. Schuljahr empfinden Kinder in der Regel den Klang der tieferen Altflöte wesentlich angenehmer. Für Altblockflöte wurde auch die meiste Sololiteratur geschrieben. Kinder, die zudem Spaß daran haben, den Bassschlüssel zu lernen, können dann in kürzester Zeit alle Flöten der Blockflötenfamilie - von Bass bis Sopranino - spielen und sind hochgeschätzt in jedem Flötenensemble.

Diejenigen, die im Ensemble mitspielen haben auch die Möglichkeit, die noch tieferen Instrumente Großbass- und Kontrabassflöte auszuleihen und damit mitzuspielen.

Erwachsene lieben das gemeinsame Musizieren

Auch für Erwachsene ist das Instrument hervorragend, weil das Zusammenspiel mit verschiedenen Blockflöten erst richtig reizvoll ist und schon mit wenigen Jahren Unterricht kann das Ensemblespielen zu sehr befriedigenden Ergebnissen führen.

Wunderbare Literatur und Aufführungsmöglichkeiten warten auf fortgeschrittene SchülerInnen

Wer bei der Blockflöte bleibt, kommt in den Genuss von vielen Auftrittsmöglichkeiten mit wunderbarer Literatur für das Solospiel und das Zusammenspiel mit anderen. Sowohl in der Marienkirche als auch in Gönningen (mit Eberhard Becker an der Orgel) und im Hohbuch haben die SchülerInnen die Möglichkeit regelmäßig Gottesdienste mit ihrem Spiel zu bereichern.

Profis

Und nicht zuletzt kommt die Blockflöte zunehmend als Profiinstrument zum Einsatz. An vielen Musikhochschulen kann Blockflöte studiert werden.

Unser Sohn Jan Fuß hat zuerst in Weimar Bachelor in Alter Musik mit der Blockflöte gemacht und studiert jetzt in Bern im Masterstudiengang. Hier beim Bachelorkonzert im Juli 2021.

Zudem ist es für fortgeschrittene SchülerInnen möglich, als Jungstudierende schon zur Schulzeit Hochschulluft zu schnuppern. Hannah Blind aus meiner Klasse studiert derzeit parallel in Nürnberg als Jungstudierende.

Hier bei einem Vorspiel an der Hochschule und zusammen mit Maurice Steger, einem der weltbesten Blockflötenspieler, dem "Paganini der Blockflöte".





Und Jan bei einem Meisterkurs mit Maurice Steger:

Ein Instrument - viele Möglichkeiten

Die Blockflöte hat sich im Laufe der Zeit im Aufbau und in der Art der Nutzung stark verändert. Sie wurde im Laufe der Zeit von einem simplen Holzblasinstrument zu einem immer komplexer werdenden Instrument ausgebaut.

Blockflöten sind in der Regel dreiteilig aufgebaut. Sie besteht aus einem Kopf-, Mittel- und Fußstück, die zu einem Teil zusammengesteckt werden. Das Kopfstück einer Blockflöte besteht aus einem Schnabel, einer Anblaskante, dem Labium und dem Block. Blockflöten werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Harte Hölzer (Ebenholz, Buchsbaum, Grenadill, Palisander, Oliven- und Rosenholz, Bubinga) klingen härter, obertöniger und voller, sind im Klang aber nicht besonders flexibel, eignen sich daher als Soloinstrumente. Weiche Hölzer klingen weicher, grundtöniger und sind mischfähiger (Birnbaum, Ahorn, Pflaume) und werden im Ensemble verwendet.

Kunststoffflöten eignen sich als Zweitinstrument und können in langen Proben zur Anwendung kommen, wenn das Holzinstrument eine Pause zum Trocknen braucht.

Für FlötenanfängerInnen bevorzuge ich Flöten, deren Kopf aus Kunststoff sind. Diese sind dann am Mundstück, dem sensibelsten Teil der Flöte, etwas robuster. Im Klang ähneln sie aber einer Blockflöte aus Holz.

Das Besondere am Blockflötenspiel ist, dass es nicht nur unterschiedlich große Instrumente gibt, sondern dass je nach Zeit, in der ein Stück komponiert wurde, besondere Flöten verwendet werden. Die sehr schlichten Renaissanceflöten mit weiter Bohrung klingen vollkommen anders als Barockflöten.